Es war der schönste November…

seit ich in der Dordogne wohne. Sonnig, warm, fast schon frühlingshaft. Der Wettergott hatte Erbarmen, denn seit Ende Oktober sitze ich wieder im Lockdown, dem zweiten in diesem Jahr. Der ist zwar nicht ganz so hart, wie der erste, (dieses Mal haben die Bricoläden, wo ich allerlei Handwerkszeugs kaufen könnte, so ich es denn bräuchte) geöffnet, aber ich muss, wenn ich hinausgehen will, wieder einen Passierschein bei mir haben, wo ich vermerken muss wohin ich gehe. Ich darf wieder nur das Allernötigste ausser Haus erledigen und ich darf, und das finde ich am Schlimmsten, keine Freunde empfangen. Ich, die ich so gerne Besuch habe. Quatschen, Essen, ein Glas Wein zusammen trinken, ist strengstens verboten. Gerade wenn man auf dem Land wohnt, sind solche sozialen Kontakte ungemein wichtig.
Doch zum Glück meint es der Wettergott gut mit mir, die Sonne, der knutschblaue Himmel, der sich seit Wochen über der Dordogne wölbt, tröstet etwas, denn normalerweise ist es im November auch hier grau.

Ich will nicht klagen. Im Gegensatz zu vielen Anderen geht es mir nicht schlecht und ich versuche das Beste aus der Situation zu machen.
Was macht eine Autorin, wenn sie nicht schreibt?
Natürlich Lesen. Ich habe noch so einige Romane auf meinem eReader gefunden, die ich entweder bereits angefangen, wieder zur Seite gelegt habe, weil mich der Anfang nicht gleich in die Geschichte gezogen hat, oder solche, die noch ganz jungfräulich auf meinem Reader liegen.

Zum Beispiel: ein Roman von Guillaume Musso. Musso ist ein französischer Schriftsteller, der es meisterhaft versteht, Romance mit Thrillerelementen zu verknüpfen. “Ein Wort, um dich zu retten” sein neustes Werk, hat mich erneut sehr begeistert. Eine tragische Liebe, ein grausames Verbrechen und eine Wahrheit, die Erlösung oder Verderben sein kann.
Wenn mir nicht nach Lesen ist
dann male ich. Manchmal bunt, manchmal weniger bunt. Tonalism, diese Stilrichtung fasziniert mich. Eine Technik die keine großen Kontraste braucht. Dunkle, neutrale Farbschattierungen, wie grau, braun oder blau dominieren solche Kompositionen.

Aber bunt mag ich es auch.

Und dazwischen bastle ich immer wieder an einer neuen Story.
Soviel kann ich euch bereits verraten, sie spielt in der Dordogne, in meiner neuen Heimat, in einem kleinen Dorf. Paris und Bordeaux sind weitere Schauplätze. Die Figurenbiografien sind geschrieben. Der Plot und ein Arbeitsexposé steht. Es fehlt noch eine Kapitelabfolge und dann kann es losgehen.

Nächste Woche beginnt die Adventszeit. Eine Zeit mit Kerzen, Plätzchen, Tannenduft. Versucht diese Zeit zu genießen.