Die Sinnlichkeit eines Buches
Liebt ihr Bücher? Ich meine so richtig schöne Bücher wo beim Umblättern die Seiten leise rascheln? Es ist etwas Sinnliches, so ein Buch in den Händen zu halten, nicht wahr. Auch das Cover und die Rückseite des Umschlags schaut auf einem Buch ganz anders aus als auf einem eBook.
Ich besitze zwar auch einen E-Reader, denn praktisch sind sie schon. Unendlich viele Bücher haben darauf Platz. Keine Schlepperei wenn ich in die Ferien fahre. Besonders mit dem Flugzeug macht sich das bemerkbar.
Auch wenn ich im Bett lese, ist ein eBook eine tolle Sache. Leicht und handlich, mit Hintergrundlicht, kann ich bis in die Puppen lesen. Kein dicker Schmöker, der mir aufs Gesicht fällt, weil meine Arme irgendwann nach Stunden einmal lahm werden. Keine zu kleinen oder zu schwach gedruckten Buchstaben, weil ich die nach meinen Bedürfnissen einstellen kann.
Aber ich wollte mit euch ja über Bücher reden. Die Bücher die so haptisch sind und die aber so viel Platz einnehmen, bei mir jedenfalls. Früher, als ich noch im deutschsprachigen Raum wohnte, habe ich bei jedem Stadtbummel noch schnell bei meiner Lieblingsbuchhhandlung reingeschaut. Klein war sie und fein sortiert. Meistens habe ich den Laden nicht unter fünf Büchern verlassen.
Heute ist die Versuchung nicht groß. Nicht, dass es in Frankreich keine Buchhandlungen gäbe, aber dort wo ich wohne herrscht in dieser Beziehung gähnende Leere. Klar, in einem 800-Seelendorf.
Doch ich komme auch hier zu gedruckten Büchern. Dank Internet und Buchplattformen (davon gibt es in der Zwischenzeit so viele, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann). Nur, der Effekt des Schmökerns geht dabei etwas verloren. Das rascheln Seiten beim Umblättern fehlt und ich bestelle die Bücher viel gezielter. Das tut meinem Büchergestell gut, was auf dem Foto leicht zu erkennen ist.
Meinen neuen Roman, der vor kurzem das Licht der Welt erblickt hat, gibt es in zwei Formaten. Das haptische Buch für gemütliche Lesestunden im Ohrensessel und das Elektronische für die Liebhaberinnen die überall lesen wollen.
Ich lese zur Zeit in einem Papierbuch, welches ich mir vor einer Woche in Düsseldorf gekauft habe. Ich kann, wenn ich in einer deutschsprachigen Stadt bin, unmöglich an einer Buchhandlung vorbeigehen ohne sie zu betreten. Leider konnte ich nur ein Buch kaufen. In den Regalen standen noch viele, die ich gerne mitgenommen hätte. Aber das Übergewicht, nicht meins, sondern das von meinem Koffer, hat mich davon abgehalten noch weitere Bücher zu kaufen. Übergewicht wird ziemlich teuer. Das war es mir dann doch nicht wert.
Enya Kummer
Ein toller Beitrag. Du sprichst mir aus der Seele. Leider haben hier viele kleine und gemütliche Buchhandlungen zugemacht. Aber zwei habe ich noch, und ich gehe sehr gern dorthin. Meist verlasse auch ich die Läden nicht, ohne mindestens ein Buch erstanden zu haben.
Allerdings begleitet mich der E-Reader auch oft, in der Bahn, im Urlaub …
Aber ein Buch aus Papier ersetzt er nicht.
Verena
Leider mussten die kleinen Buchläden den großen Ketten weichen. In Bordeaux habe ich noch so eine kleine Buchhandlung gefunden. Ich kann das Papier riechen und der Besitzer ist ein richtiger Buchjunkie. Nur, ich lese nicht so viele französische Bücher. Aber wenn ich in der Stadt bin, suche ich ihn immer auf. Wir halten ein kürzeres oder längeres Schwätzchen, meistens länger, und er erzählt mir dann mit leuchtenden Augen von seinen neuen Buchschätzen, die er entdeckt hat.