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Weihnachten auf dem Land

Das Weihnachtsfieber hat nun auch die Dordogne erreicht. Überall werden Tannen in allen Größen angeboten, denn auch in Frankreich stehen diese Bäume geschmückt in den guten Stuben. Der Weihnachtsschmuck unterscheidet sich aber doch etwas von dem in Deutschland oder in der Schweiz. Die elektrischen Lämpchen strahlen nicht leise vor sich hin, nein, hier blinken sie in allen Farben. Rot, Blau und Weiß wechseln sich ab und konkurrieren mit so manchen Discos. Ergänzt wird diese glitzernde Pracht, mit buntem Lametta und Weihnachtskugeln.

Dass bald Weihnachten ist, zeigen auch die Zäune und Hecken, an denen Pakete in buntem Papier aufgehängt werden. Farbenfrohe Schleifen ergänzen das Ganze und an den Hauswänden klettern Weihnachtsmänner empor.

Am Heiligen Abend, der der Familie gehört, wird den kulinarischen Genüssen gefrönt. Die Tische biegen sich unter der Last der Speisen. Austern, Langusten, Krebse, Gänseleber, Pasteten, Käse und viel Süßes wird aufgetischt. In der Regel dauert diese Schlemmerei mehrere Stunden. Danach geht man zur Mitternachtsmesse oder sinkt mit vollem Bauch ins Bett.

Die Geschenke werden am Weihnachtsmorgen vom “Père Noel’ gebracht, und dann wird wieder geschlemmt. Dieses Mal zusammen mit Freunden. Nach diesen zwei Tagen, sollte man die Waage tunlichst meiden.

Meine erste Weihnachten in der Dordogne werde ich nie vergessen. Im Festsaal des Dorfes, den meine Nachbarn gemietet hatten, fanden sich 50 Personen ein. Alles Verwandte, Onkel, Tanten, Nichten, Enkelkinder. Es war ein wundervolles Durcheinander jeden Alters. Man ass, man trank und man schnatterte. Die “hauseigene” Band spielte zum Tanz auf. Ich habe noch nie eine so fröhliche Weihnacht erlebt.

Ich wünsche euch nun wundervolle Festtage und, dass alle eure Wünsche für das Jahr 2016 in Erfüllung gehen.

Schreiben ist eine köstliche Sache, nicht mehr sich selbst zu sein, sich aber in einem Universum zu bewegen, das man selbst geschaffen hat. (Gustave Flaubert)

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